★Unser fröhlicher Adventbrunch mit unseren Lesern 2024★
Wir sagen ja immer: die Oberpfalztour sind wir alle. Wir stehen hinter all den Texten und Bildern, Sie hingegen sind die Geschichtenerzähler, unsere fleißigen Leser. Ohne Sie gäbe es für uns nichts zu tun. Daher möchten wir Ihnen gerade in der Adventszeit einen besonderen Platz einräumen und auch spontanen Oberpfälzern die Gelegenheit zum Erzählen geben. Und was eignet sich dafür bessern als ein "Brunch" am Vormittag. Wir lieben ja das Brunchen seit jeher und da wir wissen, dass die besten Geschichten oft spontan entstehen und Zeit Mangelware ist, haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit Ihnen zu brunchen. Nicht traditionell. Sondern per Videocall, per Telefon.
Wenn Sie dabei sein möchten und Ihre Geschichte erzählen möchten, schreiben Sie uns eine kurze Mail und wir telefonieren, treffen uns per TeamsView oder tauschen uns per WhatsApp bei einem Haferl Kaffee aus. Ein einfacher Ratsch unter Oberpfälzern. Erzählen Sie uns spontan von Ihrem liebsten Weihnachtsbrauch, einem besonderen Schwank aus Ihrem Leben oder auch was Sie bewegt- jetzt zur staden Zeit. Gerne können Sie uns auch Bilder senden. Sollten Sie noch Fragen haben, werden diese natürlich gerne beantwortet.
Meine Advent Geschichte-Oberpfälzer erzählen
Vogelhaisl & Nussknacker aus Vohenstrauß
Werner erzählt i bin der Werner; 68 aus Vohenstrauß Ich bin der Werner. Passiert mir a nird jeden Tag das ich auf der Straße einfach mal so angesprochen werd, ob ich nicht eine kleine Geschichte aus meinem Leben erzählen mag. Irgendwas mit Weihnachten. Mei, da wird meine Frau die Augen rollen wenn sie das liest. Aber ja, i koa dir scho gschwind was erzählen. Früher hat mich Weihnachten nicht interessiert, das war so der Irmgard ihr Ding. Frauensache halt. Kochen, Plätzchen backen, am liebsten sind mir eh Lebkuchen ohne Guss.Wegen dem Zucker halt. Baum schmücken- dass war war alles Frauensache. An Baam ham ma scho früh ausgmacht, denn ham ma dann ner mer holen müssen. Aber nird scho Wochen vorher, wie mans heid gern macht. Zum Glück haben wir ja drei Moidln, eine wohnt noch bei uns im Haus. Obendrüber mit der eigenen kleinen Familie. Als Opa gewinnt dann Weihnachten a wieder eine andere Bedeutung. Da bist gefragt- des kannst ma glauben. San scho freche Burschen unsere 2. Und Fragen ham die immer. Da nimm i mir a gerne Zeit. Früher hab ich die Zeit a gar nird ghabt. Ich war im Aussendienst, viel unterwegs für die Telekom. Da warst an Weihnachten einfach froh, wenn Ruhe war. Aber heid vermiss ich den Trubel scho manchmal. Daher hab i oagfangt zu schnitzen und bau Nussknacker, Räucherhaisl und Räuchermannl zsam. A Vogelhaisln mach ich ab und zu. Einfach so zwecks der Gaudi. Mei Tochter nimmt die dann immer mit am Kindergartenbasar, weil die ist Kindergärtnerin. Da werdens dann für an guaden Zweck verkauft und ja, i frei mi einfach droa. Ja, des ist mei Weihnachten jetzterd, als Opa und früher hätt i mir nie dacht, dass ich mi irgendwann so auf die Zeit frei. Aber als Rentner hoast Zeit und da gehst dann a gern mal auf die Weihnachtsmärkte und schaust da o, was andere so basteln und macha.
Stricken is´ mei Ding
Magdalena, 23 aus Weiden Servus, ich bin die Magda und ich frei mi grad voll, dass Du mi angesprochen hast. Zwar is es irgendwie komisch, jemanden Fremden einfach so was zu erzählen. Aber i mach des jetzt einfach mal. Wenn ma mi so sieht, dann denkt ma wahrscheinlich eher nird ans Häkeln und stricken. Weil meine Tattoos stechen ja scho gscheid ins Auge. Aber tatsächlich is des in der kalten Jahreszeit mei liebstes Hobby. I kuschel mi dann vor dem Fernseher ein, zünd ma a Kerze an und strick drauf los. In meiner Studi-Zeit war ich sogar in einem Häkel Club- ja wirklich….. so was gibt es. Und ich mag das einfach. Passt a zu mir. I bin nird so auf Kommerz aus und daher schenk i scho seit Jahren irgendwas persönliches zu Weihnachten. Und was selber gemachtes ist halt einfach persönlich. Meistens strick ich Schals oder Socken, die zieh i a selber gern an. Zur Zeit mach ich jedoch einen Pullunder und häkel für meine kleine Nichte einen Zoo…..das is was, sag ich dir. Ich hab mittlerweile auch einen kleinen Etsy Account, in dem ich manche Sachen verkaufe. Weil mir das einfach echt Spaß macht. Auch auf Instagram bin ich vertreten und ja Handarbeit gehört für mich zu Weihnachten einfach dazu.
Glutenfrei Plätzchen backen- a G´freck
Lore,63 aus Winklarn Jetzt bin i fei a bisserl aufgeregt. Da will ich einfach meine Wurst für heid abend holen und werd gefragt was ich an Weihnachten Besonderes mach. Is ma a no nird passiert, aber freit mi. Is mal was anderes. Ja mei, wir verbringen halt Weihnachten mittlerweile zu Zweit, die Kindern san ausm Haus. Am ersten Weihnachtsfeiertag kommens dann mit ihren Partner und eigentlich ist dann erst richtig Weihnachten für meinen Mann und mich. An Hl. Abend gehen wir zwoa Alten in die Kirche, des macht unser Pfarrer immer recht scheee. Früher war ich im Kirchenchor, heid nima. Aber singen tu ich schon noch recht gerne. Nach der Kircha gibt’s dann bei uns traditionell saure Bratwürscht,mit viel Zwiebeln und mei Mo und ich schauen uns gerne an alten Film an. Des ist recht schee, im Hintergrund leuchtet der Christbaam. Jedes Jahr frag ma uns, ob wir wirklich wieder einen Baam aufstellen. Oimal ham ma koin ghabt, da ham unsere Kinder gschaut. Und gschimpft. Wie die Rohrspatzen. Uns langert ja s Kripperl. Aber wegen den Kindern macht ma´s halt. An Weihnachten sans dann halt wieder kloi die Zwoa. Wir haben einen Sohn, der lebt in Erding und eine Tochter, die is in Regensburg. Ja, Besonders ist bei uns vielleicht, dass wir seit Jahren scho glutenfreie Plätzchen backen. Denn mei Mann hat a Unverträglichkeit. Zöliakie. Bei uns darf nix mit Gluten auf den Tisch. Am Anfang war des a Gfreck mit den Teig. Aber mittlerweile back i die besten Vanillekipferl aus Mais und Reismehl. Dei musst a mal probieren.
Wir feiern Chanukka
Wir feiern Chanukka- das Lichter und Freudenfest Sara, ihr Mann Jochen und ihre beiden Kinder sind seit gut drei Jahren Oberpfälzer. Jochens Job war der Grund für den Umzug der jungen Familie aus einer Ortschaft nahe Berlin nach Weiden. Anfangs war es ungewohnt, von der Großstadt nach Bayern zu ziehen. Alles wirkte kleiner, persönlicher und neu. Plötzlich benötigte man für den Einkauf zwei Autos, und die Kinder verstanden nicht jedes Wort. Doch die Familie gewöhnte sich schnell ein, besonders da sie in der jüdischen Gemeinde von Weiden rasch Anschluss fand. Sara berichtet uns gerne über den jüdischen Jahreskreis und insbesondere über das Chanukka-Fest. Wir sind gespannt. Im jüdischen Jahreskreis gedenkt das Chanukka-Fest jährlich der Befreiung des eigenen Volkes. Der Name Chanukka stammt vom hebräischen Wort für "Einweihung" und wird weltweit von allen gläubigen Juden gefeiert. Besonders in Israel ist das Fest ein herausragendes Ereignis. Chanukka dauert acht Tage, an denen jeweils eine Kerze entzündet wird. Der Tag wird am Morgen geehrt, gefeiert wird jedoch erst am Abend. Zwischenzeitlich gehen die Gläubigen ihrer Arbeit oder Schule nach. Das Fest ist natürlich auch für Kinder ein besonderes Ereignis. Wer kann, besucht während der Chanukka-Zeit morgens die Synagoge zum Gebet. Spätestens am Abend versammelt sich die Gemeinde gerne dort. Da der Weg zur nächsten Synagoge oft zu weit ist, feiern viele das Fest auch zu Hause. Traditionell laden sie Freunde und Familie ein, und jeder hat seine eigene Chanukkia, den speziellen Kerzenständer mit neun Kerzen, von denen acht für die Chanukka-Tage stehen. Die Chanukkia gibt es in vielfältigen Größen und Formen. Täglich wird eine weitere Kerze angezündet. Die neunte Kerze, die sogenannte Dienerkerze, dient dazu, alle anderen Kerzen zu entzünden. Beim Anzünden der Kerzen spricht die Familie ein Dankgebet und man achtet darauf, dass jede Kerze mindestens eine halbe Stunde brennt. In dieser Zeit darf man auch nicht arbeiten oder anderweitig beschäftigt sein. Man soll einfach für sich sein, seinen Gedanken lauschen und sich am Moment erfreuen. Da das Fest für alle einladend sein soll, stellen viele Familien in dieser Zeit auch gerne die Chanukkia in die Fenster, damit vorbei laufende Passanten diese sehen. Wer einmal eine Einladung zu diesem Fest erhält, der wird wahrlich immer wieder gerne daran denken. Denn es ist ein fröhliches Fest mit allerlei köstlichen Gaumenfreuden. Das Essen steht an diesen Tagen fast schon ein wenig im Mittelpunkt, oft gibt es frittierte Speisen aus Mehl und Kartoffeln. Einfache aber unglaublich leckere Gerichte in Hülle und Fülle. Nach dem Essen tauschen die Erwachsenen sich gerne aus, es wird gelacht und erzählt. Man genießt den Moment und die Kinder spielen mit einem Dreidel, einem kleinen Kreisel um Süßigkeiten.